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MGI Webinar Report “Urban Water Management for Climate Resilience”

Urbanes Wassermanagement für Klimaresilienz

Städte auf der ganzen Welt sehen sich zunehmend mit wasserbedingten Problemen wie Überschwemmungen, Wasserknappheit und -verschmutzung oder Dürreperioden konfrontiert. Welche Ansätze und Best Practices werden angewandt, um diese Probleme zu bewältigen und Wasser als lokale Ressource verfügbar zu machen? Welche Daten sind verfügbar und wie können sie für die Stadtplanung genutzt werden? Am 19. November veranstaltete MGI ein Webinar, um diese Herausforderungen und Lösungen mit einer Gruppe internationaler Experten zum Thema “Urban Water Management for Climate Resilience” zu diskutieren.

Lösungsansätze im Urbanen Wassermanagement

Die Leiterin des MGI Climate Resilience and Capacity Building Sophie Mok vom Fraunhofer IAO eröffnete die Sitzung mit einem Überblick über wasserbedingte Risiken und Herausforderungen im Kontext der MGI-Pilotstädte Kochi, Saltillo und Piura. Dr.-Ing. Marius Mohr, Leiter des City Lab Kochi und Wasserexperte am Fraunhofer IGB, vertiefte das Thema, indem er verschiedene Projekte vorstellte, welche die Implikationen des urbanen Wassermanagements für Klimaresilienz beleuchteten. Dazu gehörte das Projekt “Sustainable Neighborhood” in Kochi, bei dem 200 Gebäude – vorwiegend Wohnhäuser – mit Solarenergie, Abwassersammlung und -aufbereitung sowie grüner Infrastruktur und Regenwassersammlung ausgestattet werden sollen. Er betonte die Notwendigkeit von angewandter Forschung und Feldforschung zur Bewältigung extremer Wettermuster, die zu den gegensätzlichen Extremen von Überschwemmungen und Wasserknappheit führen. 

Die Teilnehmenden aus Mexiko, Deutschland und Peru nannten starke Regenfälle und Überschwemmungen sowie Wasserknappheit und Dürren als die Hauptrisiken, denen ihre Städte heute ausgesetzt sind. Daher bestand besonderes Interesse an den Ergebnissen und der Skalierbarkeit der vorgestellten deutschen Projekte, die sich z.B. mit blau-grüner Infrastruktur zur Speicherung von Regenwasser und Kühlung oder der landwirtschaftlichen Wiederverwendung von Abwasser befassen.

Erfassung und Auswertung von Niederschlagsdaten in Peru

Der zweite Input-Vortrag wurde von Mechthild Becker und Carlos Fernandez Palomino vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gehalten. Ihr Projekt “East Africa Peru India Climate Capacities” zielt auf die Koproduktion von nutzerorientierten Klimadienstleistungen zur besseren Anpassung an den Klimawandel und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen disruptive Wetterphänomene auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Perus komplexe Typografie und Landschaften mit Küstenwüsten, semiariden Landschaften sowie montanen Wäldern und Regenwäldern erfordern innovative Ansätze zur Erfassung und Auswertung von Niederschlagsdaten und Datensätzen. 

Die Auswertung langfristiger Niederschlagsdatensätze ermöglicht die Einschätzung des Wasserhaushalts und erleichtert somit das Ressourcenmanagement. Zu diesem Zweck wurde ein gerasterter Niederschlagsdatensatz “RAIN4PE” entwickelt, der bald öffentlich verfügbar sein wird. In der anschließenden Diskussion wurde die mögliche Nutzung dieser Daten für Frühwarn- und Vorhersagesysteme unter der Voraussetzung verfügbarer meteorologischer Echtzeitdaten erörtert sowie die Anwendbarkeit im Kontext von Flusseinzugsgebieten und die mögliche Umsetzung auf Stadtebene.

Wasserversorgung in Monterrey

Der dritte Input-Vortrag wurde von Prof. Jürgen Mahlknecht präsentiert, der Ergebnisse aus einer Forschungsgruppe des Tecnológico de Monterrey vorstellte. Die rasche Urbanisierung Monterreys in den letzten Jahren sowie die Abhängigkeit der Stadt von gelegentlichen Wasserereignissen für die Wasserversorgung üben einen enormen Druck auf die Wasserversorgungsdienste aus. Er erläuterte die hydraulische Infrastruktur der Stadt, die mit Aquifer-Einheiten ausgestattet ist, die die Stadt mit Grundwasser versorgen, sowie mit Speicherbehältern, die die Wasserversorgung in Dürreperioden stabilisieren und das Wasser über Rohrleitungen in die verschiedenen Stadtteile transportieren. 

Darüber hinaus berichtete Prof. Edmundo Molina-Perez über ein Projekt zur Analyse langfristiger Trends und Schwachstellen in der Wasserwirtschaft von Monterrey, das zur Entwicklung einer langfristigen, robusten Wasserstrategie beitragen soll. In der anschließenden Diskussion wurde eine Szenario-basierte und anpassungsfähige Planung als entscheidend für die städtische Wasserwirtschaft hervorgehoben, wobei auch auf die zunehmende Bedeutung der Nutzung lokaler Ressourcen und damit auf Innovationen in der Grundwasser- und Abwasserbehandlung hingewiesen wurde. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der angesprochen wurde, war, dass eine bestimmte Stadt immer in ihrem regionalen Kontext gesehen werden muss, z. B. durch einen integrierten Ansatz zwischen städtischer und landwirtschaftlicher Wassernutzung, bei dem durch mehr Effizienz in einem Bereich mehr Ressourcen im anderen freigesetzt werden. Des Weiteren wurde die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema hervorgehoben, da insbesondere in Gebieten mit einer sehr guten Wasserversorgung Wasser nicht als begrenzte Ressource wahrgenommen wird. 

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