Als Finanz-, Handels- und Industriehauptstadt des Bundesstaates Kerala mit über 600.000 Einwohnern ist Kochi (auch Cochin genannt) einer der wichtigsten Häfen an der Westküste Indiens. Kochi liegt im Ernakulam-Distrikt und ist umgeben vom Arabischen Meer.
Indien befindet sich an fünfter Stelle der Länder, die 2018 am schwersten von klimabedingten Risiken betroffen waren: In Kerala starben in der damaligen Monsun-Saison 324 Menschen und über 20 000 Häuser wurden zerstört. Umgeben vom Arabischen Meer, mit einer Lage von nur fünf Metern über dem Meeresspiegel und bestehend aus zahlreichen Inseln, Halbinseln und größeren Gewässern, befindet sich die Stadt in einem immerwährenden Zyklus von Fluten und Dürreperioden. Auch ist die Stadt von Zyklonen und Landrutschen gefährdet. Kochi hat im Zeitraum von 1950 bis 2000 bereits einen Temperaturanstieg um 1 °C erlebt, während die Meeresoberflächentemperatur um 0,5 °C anstieg. Dies ist besorgniserregend, da kleine Änderungen der Meeresoberflächentemperatur ernsthafte Auswirkungen auf das lokale Klima haben könnten.
Aufgrund seiner geografischen Lage wird Kochi bis zur Mitte des Jahrhunderts durch mögliche Veränderungen der Niederschlagsmuster, Extremwetterereignisse sowie eines Meeresspiegelanstiegs als Folgen des Klimawandels betroffen sein. Auch die Urbanisierung hat immensen Einfluss auf das Ökosystem Wasser und macht die Stadt zusätzlich angreifbar für Klima-Risiken.
Um die Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken, wird die MGI vor allem in den Sektoren Energie, Wohnen und Wasser arbeiten, welche innerhalb des Clity Labs untersucht und festgelegt wurden. Der Fokus liegt dabei also auf Energieeffizienz, Reinhaltung der Gewässer und lokal angepasste Bauweisen.
Das City Lab Team besteht aus Experten vom Fraunhofer IGB (Leitung und Wasser), Fraunhofer ISE (Energie), Fraunhofer IBP (Wohnen und Bau), Fraunhofer India, dem IAT der Universität Stuttgart sowie den lokalen Partnern NIUA und C-HED.