Anandi Iyer
Obwohl sich der Gender Gap in der Wissenschaft in den letzten Jahren vor allem in der jüngeren Generation verringert hat, sind Männer in der internationalen Forschung immer noch stärker vertreten als Frauen. Als globales wissenschaftliches Vorhaben ist die Kombination verschiedener Perspektiven und Erfahrungen für MGI entscheidend. Wir möchten dieses besondere Thema beleuchten und bitten daher die Frauen von MGI, ihre Erfahrungen zu teilen.
Anandi Iyer ist die Direktorin von Fraunhofer India und Vorsitzende des Women in Science and Entrepreneurship Council in Indien. Sie hat eine zentrale Rolle bei der Einführung des MGI-Projekts in Indien.
MGI: Was ist Sie Ihre Funktion innerhalb des MGI-Projekts?
Als Leiterin des Fraunhofer-Büros in Indien war ich aktiv an beteiligt an der Konzeption der Koordination auf lokaler Ebene und der Umsetzung des MGI-Projekts.
Die Arbeit des MGI-Projekts in Indien entstand aus dem bilateralen Abkommen zwischen Indien und Deutschland für die Sustainable Cities Missio. Diese wurden von der indischen Regierung initiiert. Ich habe die Gelegenheit ergriffen, unsere MGI-Aktivitäten in diese Kooperation einzubringen Ich habe mit unseren Kollegen von IAO und IGB zusammengearbeitet, um ein Projekt zu entwickeln, das mit dem Abkommen in Einklang gebracht werden kann, und habe auch bei der Entwicklung des Finanzierungsantrags beim deutschen Ministerium für städtische Angelegenheiten unterstützt.
MGI: Was hat Ihr Interesse an Klimawandel, Nachhaltigkeit und wissenschaftlicher Forschung geweckt?
Klimawandel und Nachhaltigkeit sind heute eines der grundlegendsten Themen, die direkte Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir weltweit leben, arbeiten und überleben. Wir haben eine große Verantwortung, die Natur und ihre Ressourcen zu schützen, damit die künftigen Generationen einen Planeten erben, der das Leben, wie wir es kennen, möglich macht.
Für mich ist Nachhaltigkeit mehr als nur Umwelt und Lebensprozesse. Sie ist ein Mikrokosmos unseres Lebens, sie ist eingebettet in jede unserer Handlungen und in die Verantwortung, die wir mit unserem Handeln übernehmen. Die wissenschaftliche Forschung hat einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung geleistet, und ich bin mir sehr bewusst und engagiert, meinen Teil dazu beizutragen.
Das Fraunhofer-Büro in Indien koordinierte auch Veranstaltungen mit den Vertretern europäischer Länder wie Deutschland, der Schweiz und Großbritannien, um ein Bewusstsein für das Thema nachhaltige Städte und Umwelt zu schaffen. Nur durch eine koordinierte Anstrengung können wir einen nachhaltigen Einfluss auf die Welt ausüben.
MGI: Warum spielen Frauen ihrer Meinung nach eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Stadtentwicklung und bei der Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an dessen Folgen?
Frauen machen den größeren Teil der Weltbevölkerung aus. Daher sind sie ein unauslöschlicher Teil jeder Aktivität. Das alte Sprichwort „Es braucht eine Frau, um ein Dorf zu gründen” war noch nie so wahr wie heute. Aus wirtschaftlicher Sicht spielen Frauen eine wichtige Rolle für Produktivität, Gerechtigkeit und die Umsetzung der nationalen Entwicklung.
In meiner Funktion als Vorsitzende des Rates für Frauen in Wissenschaft und Unternehmertum in Indien ist es mir eine große Ehre, mich mit weiblichen Führungskräften in ganz Indien und der ganzen Welt zu vernetzen und einen Beitrag zu Klimawandel, Nachhaltigkeit und Vielfalt zu leisten.
Wir haben in Indien eine Initiative ins Leben gerufen, um mit weiblichen Fachkräften in Wissenschaft und Innovation zusammenzuarbeiten und sie bei der Entwicklung innovativer Lösungen zu unterstützen. Unternehmen wie Hindustan Lever und Tech Mahindra richten gerade ein Fellowship für Frauen ein, um diese Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Es ist eine aufregende Reise, und ich freue mich darauf, einige konkrete Ergebnisse dieser Initiativen zu sehen.
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