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Interview mit Local Coordinator in Piura Stella Schroeder

Interview mit Local Coordinator in Piura Stella Schroeder von der University of Piura.

Städte fit für den Klimawandel zu machen, empfinde ich als eine sehr wichtige Aufgabe, dabei ist es entscheidend lokale Akteure zusammenzubringen, partizipativ zu arbeiten und die Stadt so für die Zukunft zu rüsten

F.: Bitte beschreibe deine Arbeit im Projekt in drei Worten:

A.: Koordinierung, Forschung, Austausch

F.: Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?

A.: Nicht alle Tage sind gleich. An einem normalen Arbeitstag stehe ich morgens auf und mache Yoga. Danach gehe ich in die Universität, in der ich mein Büro habe. Normalerweise zu Fuß, oder, wenn es schneller gehen soll, mit dem Fahrrad. Als Dozentin habe ich oft Besuch von Studierenden oder ich nutze die ersten Stunden des Tages dazu meinen Unterricht vorzubereiten und administrative Aufgaben zu klären. Oft habe ich auch Termine in der Gemeinde oder mit lokalen Akteuren im Bereich Stadtentwicklung oder in Workshops. Am Nachmittag arbeite ich weiter an Aufgaben für das Projekt oder an meiner Doktorarbeit, die sich mit dem öffentlichen Raum in der informellen Stadt beschäftigt. Von der Arbeit geht es entweder zum Sport oder mit Freunden ins Restaurant.

Durch die Coronakrise wurde hier das öffentliche Leben sehr stark eingeschränkt. Dennoch versuche ich meinem Rhythmus weitestgehend zu folgen, und im Homeoffice weiterzuarbeiten. Unterricht ist derzeit nur online möglich und auch sonst sind alle Meetings auf virtuelle Kanäle verschoben wurden. 

F.: Bitte erzähle von deinem Weg zum Projekt.

A.: Schon während meiner Zeit als Beraterin für Stadtentwicklung in Deutschland und später dann bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) in Peru, habe ich viel mit lokalen Gemeinden zusammengearbeitet. Städte fit für den Klimawandel zu machen, empfinde ich als eine sehr wichtige Aufgabe, dabei ist es entscheidend lokale Akteure zusammenzubringen, partizipativ zu arbeiten und die Stadt so für die Zukunft zu rüsten. Schon im Studium habe ich mich auf nachhaltige Stadtentwicklung konzentriert.

Darüber hinaus habe ich bereits 2017 in Peru gelebt und das Klimaphänomen El Niño miterlebt. Die Stadt wurde durch die Überschwemmungen stark getroffen. Spätestens dann wurde mir klar, wie wichtig adaptive und vorbeugende Maßnahmen sind. Den Klimawandel zu verringern ist eine langfristige Aufgabe, Städte daran anzupassen aber auch kurz- und mittelfristig möglich. Ich denke, dass all diese Dimensionen in der Stadtplanung in Einklang gebracht werden sollten, auch in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung. Es gibt bereits viele Best Practice Beispiele.

Der Kausalzusammenhang zwischen Staat und Planung zeigt sich in vielen öffentlichen Maßnahmen, aber in Peru leider auch in der Schwierigkeit diese Maßnahmen richtig umzusetzen, den Gemeinden sind oft die Hände gebunden. Das Ergebnis ist ein ungeplantes informelles Wachstum und eine besondere Art, die Städte aufzubauen. Darüber hinaus fehlen dem Land derzeit die gesetzlich vorgeschriebenen Instrumente für das

F.: Von deiner heutigen Erfahrung aus gesprochen: Welchen Rat würdest du dir selbst zu Beginn des Projekts geben?

A.: Geduld. Ich denke, es ist sehr wichtig die administrativen Abläufe hier zu verstehen und darauf einzugehen. Besonders wichtig sind die persönlichen Begegnungen. Auch wenn die meisten von uns viel Zeit mit ihrem Handy verbringen, gerade im Kontakt mit lokalen Partnern ist der persönliche Umgang sehr wichtig, genauso wie zu wissen, wer die richtigen Ansprechpartner sind. 

 

F.: Was wünscht du dir für die Zukunft des Projekts?

A.: Ich wünsche mir weiterhin eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Partnern, vor allem auch mit der lokalen Gemeindeverwaltung. In dem Projekt arbeiten Gemeinde und Universität erstmals in Themen der Stadtplanung zusammen. So kann Forschung und Praxis super miteinander kombiniert werden.

Darüber hinaus freue ich mich schon auf das On-Site Event, welches viele wichtige Akteure zusammenbringt und so hoffentlich die vielen Ansätze, die es bereits gibt, weitergedacht und kombiniert werden können. Es gibt bereits einige Arbeitsgruppen und Initiativen, viele Bemühungen bleiben jedoch auf der Strecke und erzielen so nicht die gewünschte Wirkung. Dort kann das Projekt einen wunderbaren Effekt erzielen. Und natürlich wünsche ich mir auch eine erfolgreiche Umsetzung des Pilotprojektes, um so die Stadtplanung in wichtige, klimarelevante Fragen zu lenken.

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